Coaching einmal ganz anders - mit Pferden...

Zu einem Coaching der etwas anderen Art finden sich an einem Wochenende im September acht Teilnehmer auf einem Gestüts-Hof für Islandpferde im südlichen Schwarzwald ein. Die Teilnehmer, Selbstständige oder Angestellte in mittlerer Führungsposition, haben sich für ein Coaching mit Pferden als Co-Trainer angemeldet.

Der Hof, auf dem das Coaching stattfindet, besitzt ein großes parkähnliches Gelände mit mehreren kleinen Häuschen, man findet gemütliche Sitzgruppen, diverse Feuerstellen und einen Reitplatz. In dem hügeligen Areal grasen auf Koppeln und Weiden kleine Herden freundlicher struppiger Islandpferde. Auf der Veranda vor einer der Hütten findet sich die Gruppe zum Kennenlernen zusammen. Angeleitet und moderiert von einem Dreierteam aus Trainern wird die Vorgehensweise des kommenden Seminars vorgestellt und die Teilnehmer schildern ihre Erwartungen.

Führungskraft - Ziel und Weg

Das Thema für dieses Coaching lautet „Führungskraft – Ziel und Weg“. Dementsprechend sind die Fragestellungen der Teilnehmer schwerpunktartig im Bereich Führungskompetenz, Autorität, Selbstwert und Zielfindung angesiedelt.

Die Teilnehmerin Sabine berichtet, dass sie in ihrer Anstellung als Büroleiterin von ihren Vorgesetzten häufig mit vielerlei Arbeiten beauftragt wird, die nicht zu ihrem Aufgabenbereich zählen, und dass deswegen die eigentlichen Arbeiten oft zu kurz kommen; sie möchte Wege für sich finden, dies ihrem Vorgesetzten gegenüber klarer zu kommunizieren.

Ein weiterer Teilnehmer, Jens, als Architekt in einem großen, international tätigen Ladenbaukonzern tätig, sucht nach neuen Strategien für sich: Er möchte die bestehenden Interessenkonflikte zwischen der eigenen Firma, den Kunden, den Zulieferern und den Baufirmen erfolgreicher und vor allen Dingen “positiver“ und energiesparender handhaben lernen.

Johanna, eine Physiotherapeutin, die gerade ihre eigene Praxis gründet, möchte lernen, als Führungskraft und Chefin ihr Praxisteam mit sicherem und kompetenten Führungsstil zu leiten. Zum Beispiel möchte sie den Spagat beherrschen, bei einer älteren und berufserfahreneren Angestellten sowohl deren Erfahrung wert zu schätzen aber auch sich als Chefin behaupten zu können.

Mehrere Teilnehmer berichten, dass sie beruflich in einer schwierigen und ungeklärten Situation stehen und für sich Entscheidungen suchen. Alles in allem eine interessante Gruppe engagierter und interessierter Leistungsträger, welche mit viel Neugierde und hohen Erwartungen an dieses Seminar der anderen Art herangehen. Aus der scheinbar bunten Mischung an Themen wird jedoch schnell klar, dass alle Teilnehmer darüber hinaus ein gemeinsames Thema haben: nämlich sich selbst über seine eigenen Ziele klar zu werden und diese konsequent zu verfolgen. Sie wissen, dass diverse (erlernbare) Fertigkeiten notwendig sind, um gut führen und sicher seine Ziele verfolgen zu können.

Als Ziel dieses Seminars wird daher vereinbart, folgende führungsrelevante Softskills kennenzulernen und zu entwickeln:

  • Authentisch agieren zu lernen, indem die Teilnehmer ihr Selbst- und Fremdbild in Einklang bringen,
  • Ruhiges, klares und eindeutiges Kommunizieren,
  • Situationen und Menschen besser und differenzierter wahrzunehmen, um in Zukunft positives und konstruktives Feedback geben zu können.

Zur Tat schreiten


Nachdem wir mit den Teilnehmern über Teamverhalten und Attribute eines Leittiers gesprochen haben, starten wir nun die Coaching-Arbeit mit den Pferden. Auf dem Reitplatz warten 2 Islandpferde auf uns, welche an einzelnen Grashalmen herumknabbern und sich ansonsten nicht für die Besucher interessieren. Um den Teilnehmern den Einstieg in die Arbeit zu erleichtern, stelle ich die Pferde kurz vor, es sind die Stute Odda und der Wallach Prakkari. Die Tiere leben in einer Herde, werden regelmäßig geritten und gearbeitet, führen ansonsten ein artgerechtes Leben auf den großen Weiden des Gestüts. Somit verfügen sie über eine ausgeglichene Psyche und gesunde Verhaltensweisen.

Die erste Aufgabe für die Teilnehmer ist es, einzeln mit jeweils beiden Pferden „Kontakt“ aufzunehmen, sich dann für eines der Tiere zu entscheiden, dieses nunmehr mit Hilfe eines Strickes ein bisschen auf der Koppel herumzuführen. So kann der Teilnehmer ohne große Erschwernis erleben, wie sich das Tier ihm gegenüber verhält. Dabei ist es immer wieder verblüffend, wie unterschiedlich sich die Pferde gegenüber den Teilnehmern verhalten und wie unterschiedlich die Herangehensweise der Teilnehmer an die Übung ist. Nachdem alle Teilnehmer sich mit den Pferden anfreunden konnten und Ängste verschwunden sind, werden für jeden Teilnehmer und dessen Bedürfnisse eine individuelle Aufgabe gestellt.

Sabine, die Büroleiterin, muss lachen als sie versucht Odda mit einem Stöckchen, an das ein rot-weißes Flatterband gebunden ist, in Trab zu bringen. Große Lust hat die Stute nicht und so muss die 42-Jährige mit Stimme und Gerte energischer werden - und Odda trabt los. Eine direkte Erfahrung, die für die Betriebswirtin viel mit ihrem Leben zu tun hat: „Es fällt mir oft schwer, Absichten die ich habe auch bei Widerständen durchzusetzen. Ich habe bei den Pferden gemerkt, dass ich Druck ausüben kann ohne zu verletzen, aber es kostet mich noch Kraft.“ In der darauf folgenden kurzen Coachingsequenz arbeitet der Trainer mit ihr heraus, dass sie zwei Dinge in der beruflichen Praxis anwenden sollte: Erstens, durch deutlichere Körpersprache und einem entschlossenen Auftritt ihre Absichten erkennbar mitzuteilen. Zweitens, Kommunikationstechniken anzuwenden, um ihre Absichten zwar klar aber nicht verletzend „an den Mann“ zu bringen.

Das Erlebnis, ein nicht sehr motiviertes Pferd geführt zu haben, kann auch im Berufsleben eine andere Herangehensweise ermöglichen, wenn man auch dort in passenden Situationen plötzlich die Führung übernehmen kann: So strahlt der Architekt über das ganze Gesicht: Prakkari ist ihm, ohne am Strick geführt zu werden, kreuz und quer über den Platz gefolgt. „Ich habe meine Führungsfähigkeit – meine Führungskraft unmittelbar erlebt“, sagt der 37-Jährige. „Es ist erstaunlich wie wenig es braucht, wenn man sich selbst ganz klar darüber ist, wo es hingehen soll.“

Dabei zeigte das Pferd zu Beginn wenig Interesse an Jens und hatte sich abgewendet, ihm die kalte Schulter gezeigt. Sich dieser feinen Ebenen der eigenen Wirkung bewusst zu werden – die Menschen dafür zu sensibilisieren ist das große Ziel des Coachings. Ihnen Tore zu einer so erweiterten Selbstwahrnehmung zu öffnen ist eine der tiefgehenden Wirkungen des Pferdes. Johanna fasst die Übungen so zusammen: „Mit Pferden zu arbeiten ist wunderbar! Sie sind ein Spiegel und zeigen dir deine Fehler sofort und belohnen dich wenn du es richtig machst“, „- und sie tragen dir dein Verhalten nicht nach, wie es ein Mensch tun würde“, ergänzt Sabine.

Zum Ende des Tages erarbeiten sich die Teilnehmer anhand gezielter Fragen eine Zusammenfassung des von ihnen Erlebten und von ihnen Reflektierten, welche für jeden Teilnehmer in einem individuellen Schlusssatz kondensiert wird welchen er für die „Zeit danach“ mitnehmen kann, um sich an die Erkenntnisse und Erfahrungen des Seminars wieder anschließen zu können. Johanna beschließt ihre Entscheidungen und Anweisungen vor Ihren Mitarbeitern nicht mehr rechtfertigend zu erklären.

Jens will sein Zeitmanagement optimieren und die Kompetenzgrenzen seiner Mitarbeiter eindeutiger strukturieren und respektieren. Sabine möchte versuchen, ihr Erleben als Ich-Aussage gegenüber ihren Vorgesetzten zum Ausdruck zu bringen und zu vertreten.

Zum Schluss schildern die Teilnehmer, wie sie das Seminar erlebt haben. „In diesem Seminar erlebt man seine eigene Führung, statt theoretisch im Seminarraum über Auftritt, Wirkung und Softskills zu diskutieren. Die Reaktionen der Pferde sind schonungslos, sie zeigen uns sehr genau ob sie uns als Führung akzeptieren - sie zeigen es uns aber ohne Wertung, sehr wertschätzend, und dadurch konnte ich die „Kritik“, die ja keine ist, besser annehmen als sonst.“


Ein anderer Teilnehmer fasst zusammen: „Man bekommt die Reaktion körperlich mit, das ist ganz anders, als wenn mir jemand sagt, was ich falsch gemacht habe. Vor allem wird deutlich erlebbar, dass Führungskraft nichts mit „herrisch sein“ und Zwang zu tun hat. Wer Zwang anwendet verspielt das Vertrauen, das Pferd flüchtet oder widersetzt sich. Erfolg kann es so nicht geben.“

Durch die vielfältigen Erlebnis- und Übungssituationen während des Seminars bleiben die Ergebnisse lebensnah und jederzeit abrufbar im Gedächtnis: „Wo bei anderen Seminaren die Motivation nach einiger Zeit nachlässt kann ich beobachten, dass ich zusehends sicherer werde darin, was ich im Seminar angelegt habe.“ berichtet ein Teilnehmer, als er nach mehreren Monaten wieder Kontakt zu mir  aufnahm. „Ich habe durch das Seminar die Kraft gefunden, überfällige Entscheidungen zu treffen und umzusetzen.“

Das Schönste aber kann man sofort vom Seminar mitnehmen: Eine intakte Pferdeherde erlebt haben zu dürfen und die ursprüngliche und freudige Kraft der freundlichen Islandpferde gespürt zu haben.

Artikel aus der Zeitschrift Lavida über unsere Seminararbeit.

Weitere Infos:

Unsere Methode:

Coaching mit Pferden als Co-Trainer.


Coaching mit Pferden bietet faszinierende Möglichkeiten:

  • In der Team- und Personalentwicklung von Firmen und Institutionen.
  • In der persönlichen Entwicklung durch Klärung der eigenen Ziele.
  • In der Verbesserung von Soft-Skills durch Schulung der nonverbalen kommunikation
  • In der Stärkung von Selbstsicherheit durch erkennen der eigenen Potentiale  


Unsere Erfahrung:

Seit 2007 bieten wir Coachings und Seminare für Führungskräfte mit Pferden an. Unsere große Erfahrung in diesem Segment stellen wir Ihnen mit jedem unserer Seminare zur Verfügung.

Auch als Modul für Ihre Klienten.

Wir sind zertifiziertes Mitglied im "Horsesense - Netzwerk".

Ein Netzwerk qualifizierter Anbieter von Coachings mit Pferden als Co-Trainer. Qualitätsrichtlinien.

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